Zur besten Shopping-Zeit am Samstag, dem 28. August 2022, marschierten rund 300 Seniorinnen und Senioren hinter einem Spruchband mitten durch die Hamburger Innenstadt.
Lautstark forderten sie von der Politik, auch Menschen im Ruhestand und Studierende angesichts horrend gestiegener Energiepreise finanziell zu entlasten. Bekanntlich erhielten nur Erwerbstätige die Energiepreispauschale von 300 Euro; Ruheständler und Studierende gingen leer aus.
Der Vorsitzende der dbb Landesseniorenvertretung und der Gewerkschaftsgruppe der Mitglieder im Ruhestand der komba gewerkschaft hamburg Rüdiger Wübbels, der die Demo mitorganisiert hat, meinte dazu: „Vor allem die Seniorinnen und Senioren, die nach einem langen Berufsleben nur eine niedrige Altersversorgung haben, hätten die Energiepauschale dringender benötigt als gutverdienende Erwerbstätige. Sie unter Hinweis auf die Rentenerhöhung auszuschließen, ist ungerecht.“
Neben vielen SeniorInnen aus Gewerkschaften des dbb und des DGB schlossen sich der Demo spontan flanierende SeniorInnen an. Bei der Abschluss-Kundgebung vor dem Hamburger Rathaus unterstützte auch der Vorsitzende des SOVD Hamburg die Forderung der Demonstrierenden. Der Landesbundvorsitzende des dbb hamburg, Rudolf Klüver, mahnte in eindrücklichen Worten von der Politik an, sich mehr um die Sorgen und Nöte der Menschen im Ruhestand zu kümmern. Er rief zudem zu einem Dialog zwischen den Generationen auf, um gemeinsame Forderungen an die Politik zu formulieren, insbesondere zur Altersversorgung.
Veranstalter der Demonstration war der Bezirksseniorenbeirat Hamburg-Mitte, ein von den Seniorendelegierten gemäß dem Hamburgischen Seniorenmitwirkungsgesetz gewähltes Gremium. Rüdiger Wübbels, der auch Mitglied im Beirat ist, zog folgendes Fazit aus der Demonstration: „Seit Jahrzehnten war dies die erste Senioren-Demonstration eines breiten Bündnisses unterschiedlicher Seniorenvertretungen. Die gute Beteiligung und das Medienecho zeigen, dass sich viele Ältere vor dem nächsten Winter fürchten und in Sorge sind, ob sie dann noch heizen können. Gerade die Älteren, deren Einkommen nur knapp über der Grenze zur Grundsicherung von derzeit 924 € liegt, benötigen ein Energiegeld aus dem nächsten Entlastungspaket, welches die Bundesregierung derzeit vorbereitet. Geschieht das nicht, werden wir wieder auf die Straße gehen.“ (rw)
gez. Rüdiger Wübbels
Vorsitzender der dbb-Landesseniorenleitung