1000 Warnstreikende auf dem Gänsemarkt
Der dbb hamburg rief am 28.10.2021 zum Warnstreik auf und gut 1000 Mitglieder aus den Fachgewerkschaften des dbb hamburg folgten dem Aufruf.
Die Moderation übernahm in altbekannter guter Art und Weise der Landesstreikleiter des dbb hamburg, Michael Adomat.
Nach einigen einführenden Worten rief Koll. Adomat dann die Warnstreikenden auf, die Finanzbehörde für einen Money-Lauf „einzukesseln“. Mit einem Staffellauf rund um die Finanzbehörde startete die gut organisierte Warnstreikaktion.
In seiner anschließenden Rede warf der aus Berlin angereiste dbb-Vize Friedhelm Schäfer der Arbeitgeberseite vor, mit Nebelkerzen zu hantieren anstatt in Verhandlungen einzutreten. Es müsse auch der Arbeitgeberseite klar sein, dass hochwertige Dienstleistungen des öffentlichen Dienstes auch Geld kosten. Zudem habe der öffentliche Dienst gerade in Corona-Zeiten seine Funktionsfähigkeit unter Beweis gestellt. Und natürlich müsse der anstehende Tarifabschluss auch auf die verbeamtete Kollegenschaft übertragen werden.
Der dbb-Landesvorsitzende Rudolf Klüver verwies in seiner Rede auf die totale Ignoranz der Arbeitgeber; so könne es nicht sein, dass die TdL -quasi wie bei jeder Tarifrunde- sich zunächst überhaupt nicht äußere und ein ums andere Mal auf die leeren Kassen verweise. Eine effiziente Verhandlungsführung sei anscheinend ein Fremdwort für die TdL. Und der Senat bewiese gerade jetzt wenig Fingerspitzengefühl, wenn es darum ginge seine Beschäftigten anständig zu bezahlen. Man müsse tatsächlich bis vor das Bundesverfassungsgericht ziehen, um den Dienstherrn zu zwingen Farbe zu bekennen.
Liv Grolik, Vertreterin der dbb jugend, mahnte ein anständiges Bezahlungsgefüge an, um den öffentlichen Dienst auch für die jungen Leute attraktiv erscheinen zu lassen. Es fehlen derzeit bereits bundesweit über 200.000 Fachkräfte. Der demografische Faktor sei überall ein riesiges Problem; auch im öffentlichen Dienst.
Thomas Jungfer, Landesvorsitzender der DPolG Hamburg, vermisste in seiner Rede jegliche Art der Wertschätzung für die Beschäftigten. Gerade die Polizeieinsatzkräfte leisten jeden Tag -egal ob Corona-Krise und so geschehen auch während der letzten Flutkatastrophe im Rhein-Main-Tal- hervorragende Arbeit.
Am Ende der Veranstaltung wurde dem stellvertretenen Leiter der TdL, Finanzsenator Dr. Dressel, eine Papyrusrolle mit den bekannten Forderungen der Gewerkschaften überreicht.
Mit der deutlichen Warnung an die Arbeitgeber „Wir kommen wieder, wenn sich in der nächsten Verhandlungsrunde nichts bewegt!“ verabschiedete der dbb-Landesstreikleiter Michael Adomat die Warnstreikenden.
gez. Rudolf Klüver