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Senat produziert unnötigen Ärger

25. Juni 2020

Samstagsarbeit in den bezirklichen Kundenzentren

Als völlig unnötig und fast schon provozierend bezeichnet der dbb hamburg den senatsseitigen Vorstoß zur Öffnung der Kundenzentren an den zwei folgenden Samstagen zum Abbau der „Corona-Bearbeitungsrückständen“ in den bezirklichen Kundenzentren.

Erst Anfang dieser Woche wurde dem dbb hamburg mitgeteilt, dass es unabdingbar sei, die Kundenzentren im Wechsel an den kommenden Samstagen für die Bürger*innen zu öffnen.

Das ohnehin fragwürdige Projekt „Neuorganisation der Kundenzentren“ - (noch) angesiedelt bei der Finanzbehörde – hat es anscheinend versäumt, rechtzeitig auf die absehbare prekäre Situation in den Kundenzentren zu reagieren. Bedingt durch die anstehenden Sommerferien und der Corona-Krise muss dem Projekt schon frühzeitig bekannt gewesen sein, dass mal wieder einiges aus dem Ruder läuft.

„Seit Anfang 2018 sind die Öffnungszeiten der Kundenzentren auf 60 Stunden pro Woche ausgedehnt worden (Mo-Fr. 07.00 – 19.00 Uhr); dem wir zwar zähneknirschend aber im Sinne der Bürger*innen zugestimmt hatten. Das Kundenzentrum Hamburg Mitte öffnet bereits an Samstagen. Nun sollen auf die Schnelle alle anderen Kundenzentren im Wechsel auch an den zwei folgenden Samstagen öffnen. Abgesehen von der nicht zu akzeptierenden Kurzfristigkeit und ohne jegliche Absprache oder Diskussion mit den Personalräten und Gewerkschaften werden die Beschäftigten in den Kundenzentren quasi drangsaliert und genötigt jetzt auch noch am Samstag zu arbeiten,“ so der verärgerte dbb Landeschef Rudolf Klüver.

Es sei Sache der Projektleitung für ordentliche Arbeitsabläufe zu sorgen und mit Weitsicht zu agieren, so Klüver weiter. Die hohe personelle Fluktuation in den Kundenzentren auf Grund der permanenten Schichtdienste und der durchweg hohen Belastung spricht Bände. Bei den Schichtdienstabläufen wurden zudem die notwendigen Back-Office-Arbeiten -trotz eingehender Warnungen auch vom dbb hamburg- entweder überhaupt nicht oder völlig unzureichend berücksichtigt.

Nun muss das Personalamt also mit einer „vorläufigen allgemeinen Regelung“ agieren und stellt damit alle Mitbestimmungsrechte der bezirklichen Personalräte zumindest infrage.

„Auch die bezirklichen Personalräte sind stinkesauer und erwägen bereits juristische Schritte, die wir gerne unterstützen. Mein Plädoyer: Schafft dieses leidige Projekt endlich ab und lasst die Bezirke ihre Angelegenheiten wieder selbst regeln; dieses „Von-Oben-Herab“ gehört auf den Müll! Im Zeitalter der Digitalisierung mit steigender Zahl der Online-Angebote die Öffnungszeiten noch weiter auszudehnen ist völliger Murks,“ so Klüver abschließend.

V.i.S.d.P.  Rudolf Klüver, Mobil: 0151 46502803