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dbb hh-info 15 / 2019:

Countdown für die Einführung des IT-Verfahrens PROSOZ

17. September 2019

Lob und Anerkennung für die Beschäftigten in den Grundsicherungsämtern!

Wieder einmal führt die Einführung eines IT-Verfahrens zu Stress und Überstunden. Bis zum 20.09.2019 müssen alle „Fälle“ vom abgängigen Verfahren PROSA auf das neue IT-Verfahren PROSOZ umgestellt werden.

Über 70.000 Akten sind umzustellen und die „Dead-Line“ dafür ist der kommende Freitag. Es ist allein dem hohen Engagement der Beschäftigten in den GS-Ämtern und der Eingliederungshilfe zu verdanken, dass die Hilfesuchenden auch weiterhin pünktlich ihre finanziellen Mittel erhalten.

Derzeit sind knapp 80% der Fälle umgestellt, sodass die Beschäftigten geradezu zu einem „Schlussspurt“ ansetzen müssen.

Allerdings ist der Eingliederungshilfe mit ihren oftmals schwierigen Fällen eine weitere Frist bis zum Ende 2019 eingeräumt worden, da all diese Fälle mit den „normalen“ GS-Akten abzugleichen sind; eine zusätzliche hohe Belastung.

Aber damit ist noch kein Ende der hohen Belastung der Beschäftigten abzusehen, da zum 01.01.2020 das neue Bundesteilhabegesetz umgesetzt werden muss. Mit diesem besagten Gesetzesvorhaben werden große Teile aus den Sozialgesetzbüchern in das neue Bundesteilhabegesetz übernommen und folglich sind wiederum tausende von Fällen zu überarbeiten.

Zwar sind zwischenzeitlich neue Kolleginnen und Kollegen eingestellt worden, aber diese „Einstellungsoffensive“ fängt überwiegend nur die ausscheidenden -in den Ruhestand wechselnden- Beschäftigten auf. Für die Eingliederungshilfe werden darüber hinaus über 100 weitere Stellen zu besetzen sein.

Ein nahezu unmögliches Unterfangen!

Bei einem Spitzengespräch in der BASFI am 13.09.2019 forderte der dbb/ komba hamburg eine Zusicherung der Behördenleitung, dass alle „stressbedingten“ evtl. Fehl- bzw. Überzahlungen den Beschäftigten nicht zur Last gelegt werden dürfen. Dies sicherte die Behördenleitung zu. Ein entsprechendes Schreiben soll noch diese Woche an die Beschäftigten in den GS-Ämtern und der Eingliederungshilfe versandt werden.

Grundsätzlich ist aber darüber nachzudenken, ob die Stellenbewertungen bzw. Arbeitsplatzbeschreibungen und die entsprechenden Eingruppierungen in den GS-Dienststellen und der Eingliederungshilfe überhaupt noch stimmig sind. Während andere Bundesländer bereits seit längerem Neubewertungen vorgenommen haben und entsprechende höhere Bezahlung gewähren, ist in Hamburg trotz oder gerade wegen halbherziger politischer Vorstöße bislang dazu nichts passiert.

dbb/ komba Hamburg werden weiterhin am Ball bleiben!

gez. Rudolf Klüver